Die MAcht der Wahl
Man hat meistens keine Kontrolle über seine Gefühle, Gedanken sowie darüber, welche Situationen das Leben so für einen bereithält – ABER:
Ich habe immer die Wahl, wie ich mich angesichts einer Situation verhalten will; sobald mir nur bewusst wird, dass ich ja eine Wahl habe! Bewusstsein ist also der erste Schritt am Weg zu meiner persönlichen Freiheit.
„Freiheit bedeutet Verantwortung.
Das ist der Grund, warum die meisten
Menschen sich vor ihr fürchten.“
– George Bernard Shaw
Ich kann primär immer nur bei mir-selbst anfangen, was zu verändern, und damit lege ich meinen Fokus in Zeiten der Ablenkung wiederum auf etwas, das ich sehr wohl selbst beeinflussen kann: nämlich mein Verhalten.
Laut Viktor Frankl bedeutet Verantwortung zu übernehmen einfach „dem Leben [mit meinem Verhalten] Antwort geben.“
Wenn ich mein Selbst-bewusst-Sein lebe, ein bewussteres Handeln schaffe und mein Leben dadurch wieder selbst in die Hand nehme, werde ich zunehmend zu einem freien Menschen.
SL am 7.4.2025
Das Schöne gespräch
„Der Mensch wird am Du zum Ich.“ – Martin Buber 1923
Um wirklich ein Gespräch zu starten, muss man den anderen dort abholen, wo dieser gerade steht – und dann versuchen eine gemeinsame Basis finden.
Grundlegend schafft allein die eigene Verletzbarkeit zu zeigen schon ein zutiefst menschliches Verbundenheitsgefühl mit dem anderen, weil so von selbst Mitgefühl entstehen wird. Mitgefühl bedeutet nämlich eigentlich nicht mehr (und auch nicht weniger), als dass man erkennt, dass der andere genauso nur ein Mensch ist, wie ich auch. Es ist ein Mit-Gefühl-leben! Ich kann jedoch nur wirklich mit meinem Gegenüber mitspüren, wenn ich mich vor allem mal selbst spüren kann. Und ich diese tiefgreifende Verbindung auch zulassen will. Denn das erfordert, dass ich mir-selbst gegenüber radikal aufrichtig bin und genauso gut für mich sorgen werde; weil es schmerzt, wenn man sich seine eigene, ebenfalls menschliche Fehlhaftigkeit eingestehen muss: Doch genau diese schöne Erkenntnis von verletzbarer Menschlichkeit ist unserer gemeinsamer Schnittpunkt.
Wir sind nur deshalb unperfekte Menschen, weil wir dann – wie bei einem Puzzle – an unseren Schwachstellen mit den Stärken der Mitmenschen und umgekehrt perfekt zusammenpassen; vielleicht würden wir uns sogar gegenseitig zu einer gesunden funktionierenden Gesellschaft ergänzen, wenn nur jeder sein wahres Selbst freier leben könnte. Individuation und Gemeinschaft müssen meiner Meinung nach kein Widerspruch sein. Diese spannende Dynamik eines guten Gesprächs entsteht gar erst durch ein ständiges Auseinanderstreben der eigenständigen Persönlichkeiten sowie ein beständiges, respektvolles und gemeinsames Wieder-zusammen-finden. Peter Benary stellte richtigerweise fest: „Missverständnis ist die häufigste Form menschlicher Kommunikation.“
Es geht deshalb bei einem lebendigen, authentischen und damit schönen Gespräch vor allem um die Art, wie man miteinander umgeht. In dem Wissen, dass wir unumgänglich miteinander verbunden sind.
In Beziehung zu treten bedeutet grundsätzlich einfach gemeinsames Wachstum.
Jeder Mensch will grundlegend nur verstanden werden. Und zu lieben heißt den anderen ganz verstehen zu wollen.
SL am 20.9.2022
Über Meditation
Was ist Meditation? 🙏🏽
Meditation bedeutet Raumschaffen für alles, was daist.
Die Situation für einen Augenblick so daseinlassen zu können, wie sie gerade ist – egal ob angenehm oder unangenehm – ohne sie dabei verändern zu wollen oder irgendwas zu bewerten, sondern stattdessen einfach mal nur zu spüren.
„Was sehe ich, was höre ich, was spüre ich, was schmecke ich, was rieche ich.“ Meine Wahrnehmung ruhig, bewusst und wertfrei in allen Sinneskanälen durchgehen, um mal im Hier & Jetzt anzukommen und dabei zu erkennen, dass ich nicht nur das bin, was ich gerade im gegenwärtigen Moment erlebe; sondern gleichzeitig auch der Beobachter, der bemerken kann, was in mir und um mich herum geschieht!
Nur es erfordert den Mut wirklich aufrichtig zu mir-selbst zu sein, genau auch dorthin zu schauen, was ich nicht sehen möchte, und dabei die ganze Zeit präsentzubleiben – um zu schauen, was noch dahinterliegt!
Meditieren ist die spannende Reise ins Unterbewusstsein und ich kann neugierig wie ein Forscher einfach beobachten, wie sich dabei Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen zeigen. Ich trete dabei nur innerlich einen Schritt hinter mich zurück, um mein Bewusstsein nicht wiederum mit dem Erlebten zu vermischen. Dadurch wird sich unabhängig vom äußeren Geschehen im Inneren von selbst Ruhe einstellen.
Es ist vollkommen normal, wenn dabei innere Widerstände auftauchen. Die Kunst ist es, meine Aufmerksamkeit immer wieder sanft auf mein bewusstes Dasein zurückzulenken. Doch die Mühe ist es wert, denn es warten mein unausgeschöpftes Potenzial, der Zugang zu verborgenem (kollektiven) Wissen – und irgendwann meine gespürte Wahrheit. Und wie erfüllend ist dieser meditative Zustand, wenn der Kopf einfach mal von selbst still wird, sodass ich mich haltend wieder ganz mit dem Leben verbinde!
Meditation beginnt vielleicht als formale Sitzübung, doch sie wird schnell zu einer wichtigen lebendigen Haltung, die man dem Leben gegenüber einnimmt.
Und ich glaube, dass mehr Selbst-bewusst-sein die Welt verändern kann!
SL am 1.2.2022